Ein Blogbeitrag von Miléna-Michelle Leibelt
Im pittoresken Stolberg im Harz thront auf einer Anhöhe das Schloss Stolberg. Hier hat die Partnergemeinschaft pons asini gleich zwei Baustellen gleichzeitig. Zum einen musste eine Musterachse für die Neufassung des ehemaligen Barocksaals erarbeitet werden, zum anderen ein Konzept für die Gestaltung des früheren Küchenbereichs. Hierfür waren in mehreren Montageeinsätzen Helen, Emma und Miléna im Einsatz. Die Unterkunft befand sich in einer Ferienwohnung, was wie schon in Dahlen entspannte Abende, gutes Essen und anregende Unterhaltungen ermöglichte.
In den Küchengewölben galt es zunächst, die Wände zu entsalzen. Dafür wurden Kompressen aus Cellulose und destilliertem Wasser aufgebracht. Auch mussten die Anstriche aus dem 20. Jahrhundert entfernt werden. Hierbei handelte es sich um zwei Schichten Ölfarbe, welche mit dem Spachtel abgetragen wurden. An einigen Bereichen kam auch ein Abbeizer zum Einsatz, welcher die Arbeit erheblich erleichterte. Zum Vorschein kam eine hellblaue Ölfarbe. Diese wird jedoch in den nächsten Schritten wahrscheinlich mit einem Kalkputz überzogen, auf welchem die letzte Fassung aufgetragen wird.
Die im Küchenbereich verbauten Ziegel stammten zum Teil aus dem Barock. Um hier eine visuelle Trennung zwischen dem Renaissancegebäude und den Veränderungen und Umbauten aus dem Barock zu erzielen, werden diese Ziegel steinsichtig gelassen. Durch Putze und Alterung bildeten diese jedoch keine optisch geschlossene Oberfläche mehr. Aus diesem Grund wurden die Mauerbereiche mikrosandgestrahlt. Zum Einsatz kam ein sehr feines Strahlmittel aus Korund (Mineral), was die Ablagerungen und den Schmutz schonend entfernt. Als Ergebnis konnte die Farbigkeit der Steine wieder sehr gut erkannt werden. Die beschädigten Fugen werden in den folgenden Wochen noch ausgefüllt.
Im Barocksaal wurde in mehreren Schritten nach einer Farbfassung gesucht, die der originalen Fassung möglichst nah kommt und dem Charakter der Farbgestaltung im Barock entspricht. Die vorher von der Überfassung aus dem 19. Jahrhundert befreite Musterachse erhielt mehrere Schichten an Grundierungen. Anschließend wurde die Leimfarbe in einem gedeckten Blau, einem trüben Rot und einem Hellgrau aufgetragen. Die Deckenfassung soll wieder mit einem hellen Blau hinterlegt werden, um den Raum optisch zu öffnen. Dieser Stand wurde dem Denkmalamt präsentiert, sodass die Arbeiten auch in Zukunft weiter voran schreiten können.
Renaissanceschloss Stolberg/Harz
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