"Notsicherung in Schloss Dahlen"

Ein Blogbeitrag von Anna Bohley

 

In der zweiten und dritten Septemberwoche waren wir vier Praktikantinnen je drei Tage auf einer Außenbaustelle in Dahlen (Sachsen). Gemeinsam mit den Restauratoren Arnulf Dähne und Thomas Schmidt haben wir in dem einst prunkvollen Barockschloss der Stadt gearbeitet. Unser Bereich war der „Weiße Saal“, der, wie der Großteil des Schlosses bei einem Feuer in den 1970er Jahren und vor allem durch das verwendete Löschwasser stark in Mitleidenschaft gezogen worden war.


Im Saal haben wir die Überreste von historischem Putz und Stuck gefestigt.

Putzfragmente wurden von uns mit Mörtel angeböscht und bröckeliger Stuck mit Tylose gefestigt. An besonders großen Hohlräumen zwischen der Ziegelwand und dem abgelösten Wandverputz haben wir zusammen mit Thomas Schmidt eine Heißkalk-Hinterfüllung durchgeführt.

 

 


An einer Stelle neben einem Fenster kratzten wir eine braune Farbschicht aus dem letzten Jahrhundert mit Skalpell von der älteren, darunter liegenden weißen Wandfarbe. Danach haben wir die weiße Farbe, welche bereits von der Wand abbröckelte, mithilfe von Windelvlies und Celluloseleim wieder zurück an die Wand gelegt.

 

Die Fahrten nach Dahlen waren in mehrerlei Hinsicht ein Sprung ins kalte Wasser: Einerseits, da keine von uns zuvor mit Wandfestigung in Berührung gekommen war, und andererseits, da wir Praktikantinnen uns erst ein einziges Mal zuvor gesehen hatten. Aber der Sprung verlief gut. In Dahlen konnten wir wunderbar sowohl im gröberen als auch im feineren Bereich üben und an den Feierabenden hatten wir Zeit für gemeinsames Kochen, Essen, Spazieren und bis in die Nacht gehende Unterhaltungen.