Ein Blogbeitrag von Anna Bohley
Im Leipziger Atelier von Oliver Tietze haben Helen, Miléna und ich an sechs Tagen einen Taufstock aus dem 19. Jahrhundert bearbeitet. Der Nutzgegenstand soll nach seiner Restaurierung zurück in seine Heimatkirche in Brinnis (Sachsen). Der Fokus lag nicht auf der Wiederherstellung eines möglichst stileinheitlichen, historisch korrekten Zustandes, sondern darauf, die jetzige Verfassung so gut wie möglich zu konservieren und angegriffene Stellen, wenn nötig, zu ergänzen. Ursprünglich war der klassizistische Taufstock in Weiß und Gold gehalten, im letzten Jahrhundert aber, dem damaligen Geschmack entsprechend, braun/dunkelbraun übermalt. Diese braune Farbe galt es beizubehalten.
Nachdem wir den Taufstock beschrieben und seine Konstruktion untersucht haben, fotografierten wir ihn von allen drei Seiten und kartierten die Fehlstellen und Schäden auf den Bildern.
Auf die Reinigung folgten das Festigen und das Ergänzen von Fehlstellen. Nachdem wir die entsprechenden Stücke gesägt, gehobelt und geschliffen hatten, setzten wir sie mit Leim und Phenolharzholkügelchen an das Objekt.
Hierbei stellte vor allem die Sicherung ein Problem dar, da die Teile über Nacht mit leichtem Druck trocknen mussten. Je nach Ort haben wir, wie die Abbildungen zeigen, unterschiedliche Lösungen gefunden.